Nach fast 4 Monaten reisen, in denen wir viel erfahren haben und wirklich unglaublich beeindruckende Landschaften und Natur von ihrer schönsten Seite am anderen Ende der Welt erleben durften, wieder auf La Gomera anzukommen, ist immer sehr spannend.

Als wir in San Sebastian mit der Fähre anlegten, fielen mir erst einmal die grünbewachsenen Hänge rund um die Inselhauptstadt auf. Das rege Treiben am Fähranleger wirkte vertraut.

Dann fuhren wir in der letzten Stunde des Tageslichts über die Insel und wieder einmal zog mich die Insel sofort in ihren Bann. Was für eine Wunderwelt! Bizarr grüne Bergformationen, die Aussicht auf den Teide  Teneriffas und weitere grandiose Ausblicke, der immergrüne Lorbeerwald, unzählige Blüten am Wegesrand… Die Insel verzauberte mich aufs Neue und strömt eine kraftvolle Magie der Unberührtheit und Unversehrtheit aus.

Auf dem Weg ins Valle Gran Rey über die Insel fährt man  durch diese beeindruckende Natur, sieht kaum Häuser und Dörfer, denn die eine Straße führt ja direkt durch den Nationalpark.

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Der Lorbeerwald  ist schon seit 1986 als Weltnaturerbe der UNESCO anerkannt und unter höchsten Schutzstatus gestellt. Die schwere Wunde der Brände aus dem Jahr 2012 heilt allmählich – zumindest oberflächlich.

Berge und Meer

Wanderlustige kommen total auf ihre Kosten auf der Insel – alle Schwierigkeitsgrade sind im Angebot. Genusswanderer nehmen das Auto und steigen hier und da aus, wer es alpin mag steigt von ganz unten nach ganz oben auf.

Der Frühling  –  besonders, wenn es im Winter geregnet hat – ist ein Fest der Blüten. Prachtvolle  lila Storchschnabelwiesen, gelb/blau gefleckte Wegesränder und hier und da Mohn in leuchtendem Rot weben den Teppich  für dieses visuelle Fest.

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Das Schöne an La Gomera ist ja die Vielfältigkeit. Man kann wandern, in allerschönster Natur spazieren, auch Berge rauf joggen ;-), Weitblicke vom Tafelberg, La Merica oder Garajonay genießen – den Teide mit seinen knapp 3800 m auf Teneriffa bestaunen – zurzeit hat er Schnee. Ein fantastisches Bild!

Und da liegt das blaue weite Meer vor der Tür – in dem sich nicht nur Delfine und Wale tummeln. Das Wasser fühlt sich erfrischend in dieser Jahreszeit (!) an und auch am Strand erkennt man, dass es wieder Frühling wird: der schwarze Sand kehrt zurück und bedeckt langsam den steinigen Winterstrand.

Man trifft sich bei Maria traditionell zum Sonnenuntergang – auch, wenn Maria gerade geschlossen ist. Man munkelt jedoch über einen möglichen deutschen Nachfolger. Die Gerüchteküche kocht jederzeit gut und gerne auf der Insel.  Alle paar Tage gibt es eine Feuershow am Playa Maria und es ist leicht mit Menschen in Kontakt zu kommen.  Es gibt eine neue Apotheke und ein Restaurant wirbt jetzt mit Leuchtreklame (?) für sein Essen. Die Auswahl an charmanten Cafés und Restaurants sucht auf den Kanaren ihresgleichen.

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Sogar an der Straße zum Playa wurde jetzt etwas gebastelt – fertig ist sie allerdings noch nicht. Nach 2,3 Jahren hatte sich sowieso jeder dran gewöhnt… Allerdings wurde im letzten Jahr die teuerste Sackgasse  der Welt aus dem europäischen Topf fertig gestellt. Ein Abzweig vom Kreisverkehr an der Tankstelle führt Richtung Meer und endet kurz vorher…

Die Anreise ist so lang wie sie eben ist

Da muss auch nicht drum herum reden. Die Anreise dauert meist 12h von Haustür zu Haustür. Aber Urlaub beginnt ja bekanntlich, wenn man in den Flieger steigt und die Dauer der Anreise schützt einfach vor Massentourismus. Punkt. Auf La Gomera sind  viele Natur liebende, offene Menschen , Wanderfreunde und Meerliebhaberinnen anzutreffen. Vor allem kehren viele wieder – wenn man erst mit dem La Gomeravirus infiziert ist…

La Gomera bleibt weiterhin exklusiv für alle, die die lange Anreise in Kauf nehmen, um dann Tourismus in einer gesunden Größenordnung zu erleben. Frau Merkel hat auch gemerkt, dass es hier ziemlich schön ist und die Inseln ein perfektes Klima haben. Über Ostern verbrachte sie ihren Urlaub wieder auf der Insel

Der Frühling ist eine der schönsten Jahreszeiten. Die Sturmtaucher sind wieder da und machen des Nachts ihre lustigen Geräusche, Neroli Duft liegt in der Luft und wie gesagt, oben im Nationalpark auf 1000m Höhe blüht es überall – Frühlingsgefühle pur steigen da in einem auf. Gleichzeitig ist das Frühjahr und der Frühsommer auch die Jahreszeit auf dem Meer, in der wir am meisten Delfin- und Walarten treffen.

Touren mit 2,3 oder gar 4 verschiedenen Spezies sind dann keine Seltenheit. Auch im Frühsommer gibt es oft wunderbare und interaktive Sichtungen. Die letzten Sommer waren geprägt von Begegnungen mit Bartenwalen (Brydewale) und ab Oktober sind die Pilotwale wieder regelmäßig im Südwesten vor Insel anzutreffen.  Mit anderen Worte wir fahren das ganze Jahr über aufs Meer (abgesehen von den Tagen, wo der Wind aus der falschen Richtung oder zu stark bläst).

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La Gomera ist eine verzaubernde Insel – eben eine Isla Magica –  und das Meer im Südwesten vor der Insel ist  immer für Überraschungen gut!

Susanne Braack

 

 

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